Newsletter 1/12
Forum VERA – Regionalgruppe Nordostschweiz
Mit gleichen Ellen messen
Die Regionalgruppe Nordostschweiz des Forum VERA begrüsst die zeitliche Ausdehnung der 2. Etappe und die vom Bund vorgeschlagene Durchführung einer einheitlichen sozio-ökonomischen Studie in allen möglichen Standortregionen.
Für die Realisierung eines Tiefenlagers für radioaktive Abfälle in der Schweiz kommen verschiedene Regionen in Frage. Diese haben ein legitimes Interesse daran, die verschiedenen Auswirkungen einer solchen Infrastruktur zu kennen. Für die Regionalgruppen des Forum VERA sind im Zusammenhang mit dem laufenden Verfahren folgende Aspekte von zentraler Bedeutung:
Sicherheit hat oberste Priorität
Die Auswirkungen eines Tiefenlagers auf die Ökonomie und Gesellschaft sind für alle Standortregionen von zentraler Bedeutung. Trotzdem muss der Langzeitsicherheit eine übergeordnete Rolle zugesprochen werden. In Frage kommen nur Standorte, welche sämtliche Sicherheitskriterien erfüllen – dafür setzen sich die Mitglieder des Forum Vera ein.
Vergleichbarkeit ist zwingend
Die von BfE geplante Studien über sozioökonomische Auswirkungen auf einen Standort muss einheitliche, klar vorgegeben Kriterien beinhalten. Nur vergleichbare und gleichwertige Kriterien führen zu belastbaren Ergebnissen. Wir erwarten, dass nicht nur in der Sicherheitsfrage, sondern auch bei den sozioökonomischen Bewertungen mit gleichen Ellen gemessen wird.
Vollständigkeit und begleitende Massnahmen sind erforderlich
Neben den sozio-ökonomischen Risiken müssen auch die Chancen für die Regionen überprüft und bewertet werden. Dazu braucht es verbindliche Aussagen zu Form und Grösse der Kompensationen und den notwendigen flankierenden Massnahmen. Das laufende Partizipationsverfahren ist ein wichtiges Instrument, um die notwendigen Massnahmen zu definieren. Die Mitglieder des Forums Vera nehmen hier ihre Verantwortung wahr.
Die Bohnerzvorkommen auf dem Südranden:
Herbstveranstaltung der Regional-gruppen vom 21. Oktober 2011
Lange wurde auf dem Südranden Bohnerz abgebaut und während 200 Jahren in Neuhausen am Rheinfall zu Eisen verhüttet.
Gemeinsam mit dem Referenten Christian Birchmeier begaben sich 45 Mitglieder der Regionalgruppen Zürich Nordost und Lägern auf eine Reise in die erdwissenschaftliche und historische Vergangenheit. Dem spannenden Referat folgte ein informativer Rundgang auf dem gut ausgebauten Lehrpfad.
Im Rossberghof informierte nach der Exkursion Armin Murer von der Nagra über die Ausgestaltung der Oberflächeninfrastruktur von geologischen Tiefenlagern.
Bei einem kleinen Imbiss konnten dann noch die Gedanken zum laufenden Partizipationsverfahren ausgetauscht werden.
Christian Birchmeier verstand es, den Teilnehmenden die Nutzung der Bohnerzvorkommen anschaulich zu erklären.stian Birchmeier verstand es, den Teilnehmenden die Nutzung der Bohnerzvorkommen anschaulich zu erklären.
Auf den Anhöhen des Schaffhauser Südranden sind hunderte kraterförmige Vertiefungen zu entdecken. Bei diesen „Kratern“ handelt es sich um Zeitzeugen einer Epoche, welche die Entwicklung des Klettgaus und der Region Schaffhausen grundlegend prägten.
Region Schaffhausen:
ForumVERA „Facts and Figures“
Von verschiedener Seite wurde in den vergangenen Monaten versucht, die Bürger glauben zu machen, die Entsorgung von radioaktivem Material sei nach wie vor ungelöst und die Suche nach einem Tiefenlager müsse gestoppt werden.
Die Regionalgruppe Nordostschweiz des ForumVERA hält deshalb folgendes fest.
1. Der Entsorgungsnachweis ist transparent erbracht. Die verfahrenstechnischen Fragen, an denen in den kommenden Jahren weiter geforscht wird, dienen der weiteren Verbesserung der Tiefenlagerung und bedeuten nicht, dass ein Tiefenlager nicht die sicherste aller heute verfügbaren Optionen wäre.
2. Die Rückholbarkeit der radioaktiven Materialien ist entgegen anderslautenden Behauptungen zu jedem Zeitpunkt gewährleistet, auch nach Verschluss des Lagers. Das Lager ist aber so sicher konzipiert, dass eine Rückholung grundsätzlich nicht erforderlich ist.
3. Das Lager kann so lange überwacht und markiert werden, wie künftige Generationen dies wünschen. Es besteht aber keine Notwendigkeit zu einer Langzeitüberwachung oder Markierung, da die Dichtheit der einzelnen Barrieren gewährleistet ist, bis die Radioaktivität auf ein ungefährliches Mass abgeklungen ist.
4. Der Opalinuston ist aufgrund seiner abdichtenden Eigenschaften die am besten geeignete Gesteinsformation für ein Tiefenlager in der Schweiz.
5. Das radioaktive Material wird genügend tief gelagert, so dass auch künftige starke Eiszeiten es nicht erreichen können.
Die Suche nach einem Tiefenlager muss zügig vorangetrieben werden. Es ist aus der Sicht von ForumVERA wichtig und ein Gebot der Fairness künftigen Generationen gegenüber, die Realisierung eines Tiefenlagers gezielt an die Hand zu nehmen, damit die heute an der Oberfläche gelagerten Abfälle möglichst rasch in tiefen, sicheren Gesteinsschichten untergebracht werden können.
Ein Tiefenlager im Opalinuston in der Schweiz ist heute – unabhängig von der Zukunft der Kernenergie und unabhängig von künftigen Initiativen zur anderweitigen Lagerung oder Verwertung radioaktiver Abfälle – ein Gebot der Stunde. Wir alle haben in den vergangenen Jahrzehnten von der Kernenergie profitiert und tun dies noch immer. Es ist deshalb unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass die radioaktiven Abfälle rasch und sicher unter Boden gelagert werden.
Besichtigung seismische Messungen und Update Oberflächenanlagen
An diesem Anlass informiert uns die Nagra aus erster Hand über die seismischen Messungen.
Der Anlass wird auch für ein Update zum Thema Oberflächenanlagen genutzt.
Datum: Freitag, 24. Februar 2012, ca. 16 Uhr
Ort: Raum Olten (abhängig vom Fortschritt der Messungen)
Detaillierte Angaben erhalten Sie in Ende Januar 2012.