Generalversammlungen


Generalversammlung 2023

Die Generalversammlung von Forum VERA fandt statt am Donnerstag, 6. Juli 2023, 18:00 Uhr im Restaurant Kreuz, 5466 Kaiserstuhl. Referent ist Dr. Marc Kenzelmann, Direktor ENSI. 

 

Generalversammlung 2022: Stabübergabe

Die diesjährige GV von Forum VERA fand am 29. September 2022 im Zunfthaus zur Saffran in Zürich statt. Sie stand doppelt unter besonderen Vorzeichen.

Im statutarischen Teil der Versammlung berichtete der Geschäftsführer über die Arbeit in den Regionalgruppen, aber auch über die nun anstehenden Herausforderungen bezüglich des Standortvorschlages «Nördlich Lägern» der Nagra.

Zur Sache ging es dann bei den Wahlen. Bereits seit einem Jahr war bekannt, dass Präsidentin Dr. Kathy Riklin auf diese GV hin zurücktreten wird. Mit grossem Applaus wählte die Versammlung als Nachfolgerin das bisherige VERA-Vorstandsmitglied Susanne Vincenz-Stauffacher. Frau Vincenz ist Rechtsanwältin, Nationalrätin und Mitglied der UREK-N.

In der Folge würdigte Vizepräsident Christian Heydecker das Wirken der scheidenden Kathy Riklin. Unsere Präsidentin führte die Vereinigung Forum VERA während 18 Jahren. Dabei erwies es sich immer wieder als Glücksfall, dass die Präsidentin als promovierte Geologin über profunde Sachkenntnisse verfügte.

Im zweiten Teil der Versammlung referierte Dr. Matthias Braun, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Nagra seit 2021, zum Standortvorschlag «Nördlich Lägern». Herr Braun zeigte die Kriterien, welche für den Entscheid der Nagra von Relevanz waren und erläuterte das weitere Vorgehen. In der folgenden Diskussion zeigte sich, dass die Anwesenden vom Vorschlag überzeugt waren, auch wenn es da und dort noch Fragen und Vorbehalte gab.

Beim anschliessenden Apéro im Zunfthaus konnten die Themen vertieft und Gespräche gepflegt werden.

 

Generalversammlung 2021

Am 26. August 2021 trafen sich die Mitglieder von Forum VERA zur Generalversammlung in Zürich. Nach all den Online-Terminen wurde das persönliche Treffen ausserordentlich geschätzt. 
Im statutarischen Versammlungsteil berichtete Geschäftsführer Dr. Markus Meyer über die Arbeit der Regionalgruppen, aber auch über den anstehenden, herausfordernden Generationenwechsel in den Regionen. Auch stellte er das neue Bildungsprogramm von Forum VERA vor. 

Im zweiten Teil referierte Dr. Thomas Ernst, Vorsitzender der Geschäftsleitung der nagra von 2017 bis 2021, zum Jahrhundertprojekt «Lagerung radioaktiver Abfälle». Er zeigte auf, dass das Projekt auf Kurs ist.

Beim anschliessenden Apéro im Zunfthaus zur Zimmerleuten wurde angeregt diskutiert und Anliegen ausgetauscht

Veranstaltungen

Die Regionalgruppen organisieren regelmässig spannende Veranstaltungen. So war Forum VERA beispielsweise bereits 

  • im Axporama in Böttstein
  • im ZWILAG in Würenlingen
  • im Felslabor am Mont Terri
Die informativen Veranstaltungen werden mit Referaten umrahmt.
 
 

Das ENSI – prüft und gibt jederzeit gerne Auskunft

Ein Jahr nach ASR stellen sich viele Leute die Frage nach Inhalt und Prüfung des Rahmenbewilligungsgesuches. Insbesondere das Bedürfnis nach einer vertrauenswürdigen Prüfung der von der Nagra erarbeiteten Daten im Rahmen der Standortwahl ist ein zentraler Aspekt gerade für die Ansässigen. Hier bietet das ENSI (Eidgenössisches Nuklearinspektorat) gerne Hand. Das ENSI hat gesetzlich verordnet die Aufgabe das Rahmenbewilligungsgesuch der Nagra auf Herz, Nieren und gar unvorhergesehene Organe zu prüfen.

Aus diesem Grund machten wir, vom ForumVERA, uns zum zweiten Mal, am Abend des 1. Dezember 2023, nach Brugg auf ins ENSI.  Dr. Felix Altorfer, Leiter Bereich Entsorgung des ENSI’s sowie Dr. Thomas van Stiphout, Geophysiker, Seismologe und Projektleiter Tiefenlager empfingen die rund 20 Teilnehmenden der Informationsveranstaltung «Wie werden die Rahmenbewilligungsgesuche der Nagra geprüft?» und beantworteten auch weiterführende Fragen eingängig. Die wichtigsten Inputs halten wir gerne im Folgenden fest:

1. Ein Rahmenbewilligungsgesuch ist vom Charakter her ein politischer Entscheid

Die Grundsatzfrage, die sich stellt, ist: Will die Schweiz eine Infrastruktur zur Entsorgung radioaktiver Abfälle haben oder nicht? Unabhängig davon, wie hieb- und stichfest das Rahmenbewilligungsgesuch ist, welches die Nagra einreicht, die Regierung bzw. der Bund kann nach wie vor vom Bau des geologischen Tiefenlagers absehen. Logischerweise muss dieses Gesuch dennoch gut vorbereitet sein, um zeigen zu können, dass das Ganze sicher ist.

2. Das ENSI betreibt in erster Linie Umweltschutz

Der Auftrag des ENSI’s ist im Kernenergiegesetzt verankert. Dort heisst es nämlich, dass der Betrieb von kerntechnischen Anlagen keine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen darf. Das ENSI ist also in erster Linie im Umweltschutz tätig, indem es sicherstellt, dass wenn mit radioaktiven Stoffen umgegangen wird, dies sicher ist für die Gesellschaft.

3. Was prüft das ENSI?

Kurz: Alles, was mit dem Umgang und der Entsorgung von radioaktiven Stoffen zu tun hat.

Von der Aufsicht über die bestehenden Kernkraftwerke über die Verpackungsanlage, bis hin zu den Zwischenlagern und letztlich zum geologischen Tiefenlager: Das ENSI prüft im Sinne des Umweltschutzes. Zu den radioaktiven Stoffen gehören die schwach bis mittelaktiven radioaktiven Stoffe (SMA) aus den Kernkraftwerken oder Bundesabfällen, welche in der Medizin, Industrie und Forschung entstehen sowie die hochaktiven (HAA), welche aus den zu entsorgenden Brennstäben aus den Kernkraftwerken rühren.

Ausserdem haben die Entsorgungspflichtigen die Pflicht, alle fünf Jahre einen Bericht über den Stand der Dinge ans ENSI abzuliefern. Darüber, ob es genug Anlagen gibt, um den ganzen Abfall zwischenzulagern – Das ist in dem Entsorgungsprogramm enthalten und wird ebenfalls vom ENSI überprüft. Die Resultate aus den Überprüfungen des ENSI’s werden veröffentlicht und wie folgt dokumentiert:

Zu verbessernde Punkte werden vom ENSI in Form eines «Auflagenantrages zuhanden des Bundesrates» abgegeben, welcher die weiteren Entscheide fällt. Gleichzeitig wird alle fünf Jahre eine Kostenstudie gemacht, um zu verhindern, dass der Steuerzahler belastet wird. Bei der Kostenstudie prüft das ENSI den technischen Teil, nicht aber den Finanziellen.

Auf das Tiefenlager allein bezogen hat das ENSI in Richtlinien im Sinne des Bevölkerungs- und Umweltschutzes Vorgaben festgelegt, welche die Nagra zu erbringen hat. Dazu gehören:

  • die Schutzziele, die das Tiefenlager erfüllen muss,
  • wie das Tiefenlager ausgelegt werden muss
  • dass die Sicherheit optimiert wird
  • dass das ganze überwacht wird (im Gesetz ist auch die permanente Markierung erforderlich)
  • sowie alle Aktivitäten von der Abfalleinlagerung über die Verfüllung bis hin zur Rückholung etc.

Die aktuelle Richtlinie zu den geologischen Tiefenlagern publiziert durch das ENSI finden Sie hier.

4. Erbringung eines Sicherheitsnachweises auf sehr lange Sicht – ein interdisziplinäres Unterfangen

Um die Langzeitsicherheit eines geologischen Tiefenlagers überhaupt prüfen zu können, gehört eine umfangreiche Prozesskenntnis unvermeidbar mit dazu. Man muss sich nämlich wegen den langen Zeiträumen die Frage stellen: Was kann in einem geologischen Tiefenlager alles ablaufen oder gar schieflaufen? Was für Ausseneinwirkungen, wie beispielsweise Gesteinsveränderungen (z.B.Erosion), Erdbeben oder klimatische Einwirkungen wie Gletscher etc. können auftreten?

Zur Klärung dieser thematisch enorm weitläufigen Fragen gehört interdisziplinäre Forschung und Teamarbeit auf nationaler wie auch internationaler Ebene. Verschiedenste naturwissenschaftliche Disziplinen müssen berücksichtigt werden. Zu den verschiedenen Disziplinen gehört unter anderem die Geologie, Seismologie, Chemie, theoretische Physik, Biologie, Nuklearingenieurswesen und vieles mehr. Diese interdisziplinären Forschungsteams sind unabdingbar, um den Sicherheitsnachweis von allen möglichen Perspektiven gründlich beleuchten zu können.

5. Das ENSI kommt, wenn bestellt und steht jederzeit gerne Rede und Antwort

Es ist ein grosses Interesse des ENSI’s die Bevölkerung zu informieren und sie in diesem langwierigen, spannenden und dennoch auch –verständlicherweise – verunsichernden Prozess mit faktenbasiertem Wissen mit einzubeziehen. Entsprechend ist vom ENSI jederzeit die Bereitschaft da, an Informationsveranstaltungen oder ähnlichem in der Region wie auch ausserhalb Rede und Antworten zu stehen. Gerade für die Gemeinden der betroffenen Regionen die Chance in Dialog zu treten. Denn klar ist: Es geht hier nicht um Lobbying, sondern um das Lösen eines national, seit 50 Jahren bestehenden Problems.

6. Verlässliche Informationsquellen: Die Prozessbeteiligten direkt

Miss-Informationen in einem sehr grossen, komplexen und langwierigen Prozess können hinderlich gar gefährlich sein. Gerade in einem tendenziell emotionalisierten Thema, wie der Radioaktivität sind gewisse Befürchtungen verständlich und müssen ernstzunehmend und faktenorientiert beantwortet werden. Dabei ist eine verlässliche Bezugsquelle unabdingbar. Gerade im Hinblick auf die Möglichkeit effektiv beauftragte, naturwissenschaftliche Projektleiter im Prozess geologisches Tiefenlager, wie z.B. Herr Dr. Altorfer oder Herr Dr. van Stiphout vom ENSI, persönlich mit Fragen zu löchern, empfiehlt es sich diese Chance auch wahrzunehmen. Verantwortung darf schliesslich keine Lobby kennen – weder eine politische noch eine medial-stilisierte Vorstellung von Verantwortungsübernahme.

 

 

Weiterbildungskurse des Forum VERA

Alljährlich führen wir Weiterbildungskurse für Sekundar-Lehrkräfte durch. Wir arbeiten zusammen mit Lehrerinnen- und Lehrer-Verbänden der Physik- und Mathematik, Wirtschafts- und Rechtskunde sowie Chemie- und Biologie der ersten und zweiten Sekundarstufe.

Vorträge und Berichte vergangener Kurse

2022 - Tiefenlager zwischen Geologie und Gesellschaft